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AutorenbildMirko Storm

Nicht nur mit den Händen stehen...



 

Was ist eigentlich der Unterschied bezüglich dem Klettern / Bouldern in der Halle und draussen am Fels. Oder frech gesagt, am Killterborad easy ein paar schwere Boulder abstromen aber draussen geht nix!?  Was ist denn da los...

 

Zitat von meinen Freunden: "damals hatten sie keine Kraft aber stehen konnten sie"

 

wie oft habe ich das schon zu hören bekommen :-) aber es ist was Wahres dran.

 

Ich bin ja nun auch schon ein paar Jahre am Felsen unterwegs, nun möchte ich euch mal etwas (ich hoffe) hilfreiches mit auf den Weg geben. Bei all den tollen Trainings-APPs, Planern und Kraft-Optimierung-Sessions (Ja, auch die brauchts!). Lege ich nun mal Wert auf die Verbesserung der Fuss-Fähigkeiten. Die euch sicher ein Schritt weiterbringen werden!


 

 

Schauen wir uns mal die 3 wichtigsten Facetten an:


1.      Die Trittgrösse am Felsen verglichen mit der in der Halle

2.      Das Schuhwerk und sein Einfluss

3.      Das Training um besser stehen zu können



 

 

1.      Die Trittgrösse:


Wenn ich so in den modernen Kletter- & Boulderhallen moven gehe, ist eines sehr auffällig. Grosse, riesige Volumen… mal glatt, mal rau, mal abgenutzt 😉 da leidet die Präzision aber enorm! Nur sehr selten ist es wichtig so richtig gut anstehen zu können, auf so grossen Tritten. Sicher muss man auch da die beste Fussposition ermitteln. Aber was ich meine sind Tritte die fast Millimeter genau angestanden werden müssen.

Hinzu kommt das die meisten Griffe / Tritte aufgeschraubt sind und vom baulichen her kaum klein gebaut werden können.


Also wenn du besser werden möchtest, hier ein simpler Tipp:


  • Suche dir Routen oder Boulder mit sehr feinen kleinen Tritten oder sehr abschüssigen!

  • Manche Kletterhallen oder Boulderhallen haben sogar noch kleine Strukturen in den Wänden, klettere mal deine Routen nur mit Füssen auf diesen Strukturen.

  • Oder wenn du eine eigene Wand oder einen eigenen Boulderraum hast, dann gehe in den Baumarkt und kaufe dir kleine Holzleisten mit der dicke von 4-5 mm. Ebenfalls wichtig, in jeder Steilheit!

Hier mal ein paar Bilder, damit du weiss wovon ich rede:


 

Das was du hier siehts, ist aus Bouldern im Bereich 7a/b bei fast 45 Grad Steilheit und die Flächen welche sich da bieten sind meist nicht Grösser als 3-5mm. Das macht schlussendlich den Unterschied, haben wir die Fähigkeit diese bewusst nutzen zu können!? Wie viel Körpergewicht können wir darauf abgeben oder wie gut können wir an den Tritten ziehen um uns in der Wand zu verspannen?

Gehe mal durch die Kletterhalle und schaue wie gross der kleinste Tritt ist, den du finden kannst… (schreibe es mal in die Kommentare!)



 

 

2.      Die Kletterschuhe:

Wer hätte es gedacht… Fortschritt durch bessere Schuhe 😉 oder besser passende Schuhe!?


Nein ich bekomme nix von Scarpa, ich zahle meine Schuhe so wir ihr auch!


Klingt doof aber wer seine Kletterschuhe zum wandern tragen kann, wird keine kleinen Tritte stehen können. 3 Nummern kleiner ist aber auch nicht besser…

Wieso? Zeige ich euch! (Es ist ungünstig, wenn der Zeh das Randgummi über das Sohlengummi drückt. Erklärung kommt unten).


Ich wiege rund 85 Kg… heisst da kommt zum Teil richtig Druck auf die Tritte. Daher brauche ich Schuhe die mir schmeicheln 😊.

Meine Schuhe trage ich so, dass ich sie fast vollständig Ausfülle. Hohlräume oder Luft hat es kaum in meinen Schuhen, nur manchmal in der Ferse (aber dann trage ich sie eher zu gross, für MSL)! Meine Zehen sind im Schuh aufgestellt (aber nur so viel das ich sie gut 10 Min. schmerzfrei tragen kann). Ein weiteres «No Go» ist das sich der Schuh um meinen Vorderfuss dreht… Darf einfach nicht sein!


In der Halle siehts anders aus, dort habe ich meist weiche Schuhe und diese etwas grösser als am Felsen. Einfach aus dem Grund, da dort viel häufiger auf Volumen oder grossen Tritten angestanden wird. Oder ich in den Incut von einem Griff nutze, um ihn mit den Zehen zu greifen.


Das "A" und "O"... Schau das deine Zehen bündig sind mit dem Sohlengummi.



Meine Schuhe wähle ich je nach Route / Boulder:

-        Steile Touren mit kleinen Tritten = harte Sohle (mit oder ohne Down Turn)

-        Senkrecht mit kleinen Tritten = harte Sohle (eher ohne Down Turn)

-        Steile Touren mit flachen grösseren Tritten = weicher Schuhe (so fühle ich besser ob er hält)

-        Platten… Tja, dort muss eine ausgewogene Balance zwischen Support im Vorderfuss und Biegsamkeit vorhanden sein. Hier braucht es Gummifläche am Fels aber das Gummi darf nicht über die Zehenspitzen gezogen werden.


Tja dumm nur das es innerhalb der Kletterroute auch mal wechselt 😉 mit der Zeit findest du eine Art «Universal» Schuh (Bei mir der Scarpa Vapor).


Kleiner Tipp, meines Erachtens spielt die härte vom Sohlengummi eine entscheidende Rolle um Tritte richtig nutzen zu können.



Ich sehe häufig das schwere Personen weiche Schuhe tragen (weil es ja in der Halle funktioniert). Aber am Felsen auf kleinen Tritten, drückt sich meist das weiche Gummi über die Zehenspitze und es Bedarf viel mehr Fingerkraft dies zu kompensieren… Was folglich zum Misserfolg führt. Vielmals sagen die Personen, dass sie mit härteren Gummis weniger spüren… was Ungewissheit mit sich bringt ob der Tritt nun gut gesetzt ist oder nicht.


Lerne damit zu Dealen!

Üben hilft...

 

Wieso es ungünstig ist, wenn der Zeh das Randgummi über das Sohlengummi drückt...


Wie im Bild zu sehen, hebst du jetzt die Ferse an, wird die Kante vom Solengummi den Tritt verlieren und du wirst abrutschen. In steilen Touren ist das sehr unpraktisch, anders auf platten (aber auch dort, solltest du deine Ferse heben)!


Ich hatte noch keine Situation wo das hilfreich war...




Mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen… als ich von 5.10 auf Scarpa gewechselt habe. Sicher, jeder Hersteller hat härtere oder weichere Gummimischungen, spielt auch keine Rolle welchen Hersteller ihr bevorzugt. Es Macht einen Unterschied!


Ich denke das schwere Kletterer besser mit härtere Sohlen klettern können und im Gegensatz leichtere Kletterer mit weicheren Sohlen besser dealen können.


 

 

3.      Das Körperliche Training für eine bessere Tritt-Nutzfähigkeit

 

Allem voran, das Beste Training ist am Felsen zu klettern und dort mit den kleinen Tritten zu üben. Aber eine bessere Körperspannung mach viel aus!


Also teste folgendes:

Mache zu beginn sicher nur mal ein Extratraining pro Woche, nach 3-4 Wochen kannst du dann zwei Trainings pro Woche machen.  


 

  • Planke mit diagonalem abheben:

Je nach Können 1-3 Min. = 1 Set, mache 2-3 Sets mit je 3-5 Min. Pause zwischen den Sets




  • Seitstütz mit abheben der Beine:

Je nach Können 8-20 WH = 1 Set, mache 2-3 Sets mit je 3-5 Min. Pause zwischen den Sets




  • Hüftstrecker aus dem L-Sitz:

Je nach Können 8-20 WH = 1 Set, mache 2-3 Sets mit je 3-5 Min. Pause zwischen den Sets




  • Adduktor der Beine im TRX:

Je nach Können 8-20 WH = 1 Set, mache 2-3 Sets mit je 3-5 Min. Pause zwischen den Sets




  • Hip Thrusts mit der Langhantel:

Je nach Können 8-20 WH = 1 Set, mache 2-3 Sets mit je 3-5 Min. Pause zwischen den Sets





  • Hangwaage: (für fortgeschrittene!)

Je nach Können 0-3 WH (von der Kerze her ablassen oder 1-10 Sek. die Position halten = 1 Set, mache 3-4 Sets mit je 3-5 Min. Pause zwischen den Sets





 

Natürlich kann man auf unterschiedliche weisen eine Verbesserung der Fussarbeit herbeiführen. Dies ist mal eine von vielen, ohne diese als vollständig und abschliessen zu bezeichnen zu wollen. Ich hoffe ihr konntet was mitnehmen und anwenden…

 

Climb On! und habt Spass dabei.

LG Mirko  



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